Die Inszenierung von Feuerwerken unter dem Aspekt einer klaren
Ästhetik führt zu den Begriffen Präzision, Dynamik
und Erhabenheit. Eigenschaften, die vordergründig jedem
Feuerwerk zuzuschreiben wären. Denn: Feuerwerk ist eigentlich
immer in Bewegung und auch meistens schön.
Aber: unsere Analyse zahlreicher Feuerwerke hat ergeben, dass
pyrotechnische Darbietungen beim Betrachter oftmals eine gewisse
Ratlosigkeit auslösen. Die Botschaft des Feuerwerkers,
welche auch immer, wenn sie denn beabsichtigt war, bleibt häufig
diffus.

Dabei zeigt die Erfahrung, dass der Zuschauer bei der Fülle
der in kurzer Zeit explodierenden Effekte Schwierigkeiten hat,
sich das Feuerwerk später als komplettes Ganzes vorzustellen;
dies um so mehr, wenn Effekte kunterbunt und ohne erkennbares
System durcheinander geschossen werden.
Einzelne Bilder dagegen oder auch Bilddkombinationen herausragender
oder auch länger andauernder Effekte reduzierter Vielfalt
oder auch gleicher Art bleiben gut in Erinnerung. Insbesondere
geometrisch sauber positionierte Effekte, z.B. in spezieller
Fächerform und Bildsequenzen mit besonderem Verzögerungsmuster
o.ä. hinterlassen einen dauerhaften Eindruck beim Betrachter.
Der Schlüssel für qualitativ hochwertigess Feuerwerk
ist somit Struktur. In Bezug auf die Farb- und Effektauswahl,
die Rhythmik und die Dynamik der Inszenierung. Dieser
Maxime haben wir uns verschrieben. So hat die Befragung
unserer Kunden ergeben, dass Feuerwerke von PyroControl
als beeindruckend, sensationell und wunderschön empfunden
wurden.
Ist Feuerwerk Kunst?
Wenn Ja, müssten Kriterien der Bildenden Künst auch
hier zutreffen. Im Vergleich mit zum Beispiel Malerei und
Bildhauerei zeigen sich durchaus Parallelen. Jedoch könnten
die Eigenschaften der Werkstoffe unterschiedlicher nicht sein:
hier stabile Materialien, wie Papier, Stein oder Holz - dort
chemische Mischungen hoher Brisanz, vom Zerfall bedroht und
höchst gefährlich.

Allen Künsten gemeinsam ist allerdings das Element “Farbe”.
Sie spielt auch in der Feuerwerkerei eine zentrale Rolle.
Eine weitere Gemeinsamkeit aller Künste sind die Komponenten
Raum und Zeit. Im Vergleich zwischen bildender Kunst und der
sogenannten Feuerwerkskunst ist dem Faktor Zeit besondere
Beachtung zu schenken. Durch den Faktor Zeit sind nämlich
die Schaffensbedingungen für ein Kunst-Feuer-Werk vergleichsweise
sehr viel komplizierter als in der bildenden Kunst. Hier kann
der kreative Künstler
während der Schaffensphase
korrigierend oder verändernd eingreifen. Er kann sein
Werk umformen, neu bewerten oder sein Tun in eine neue Richtung
lenken.
Der Faktor Zeit
Dies gilt nicht für Feuerwerk. Korrekturen
während des Ablaufs einer pyrotechnischen Inszenierung
sind nur in geringem Umfang bzw. überhaupt nicht möglich
und werden zusätzlich noch durch die gelegentliche Unberechenbarkeit
pyrotechnischer Gegenstände sozusagen “torpediert”.

Dieses Manko muss der Pyrotechniker durch die präzise
Planung und maximal sorgfältige Vorbereitung des Feuerwerks
wettmachen. Die Unterschiede zwischen Kunst und sogenannter
Feuerwerkskunst gelten auch bei der Betrachtung des jeweilig
fertigen Kunstwerks. Kann ein Betrachter z.B. ein Gemälde
in Ruhe interpretieren und bewerten, so ist dies bei Feuerwerk
je nach der Intensität
und Dauer nur schwer möglich.
Die Dauer eines Feuerwerks
Wie lange sollte ein Feuerwerk dauern? Hierzu gibt es höchst
unterschiedliche Meinungen. Die Firma PyroControl hat 15-minütige
Barockfeuerwerke ebenso wie 5-minütige Hochfeuerwerke
als Highlight großer Events inszeniert. Paradoxerweise
wurden dabei kurze, relativ dicht geschossene Feuerwerke
vom Publikum regelmäßig als “langdauernd” beschrieben.
Die Bewertung, ob ein Feuerwerk lang oder kurz gedauert
hat, fällt demzufolge subjektiv und stets relativ aus.
Das Kriterium
“Dauer” ist u.E. kein für die Qualität
eines Feuerwerks primär entscheidendes. Vielmehr definieren
die Choreographie und vor allem das Crescendo die Qualität.
Thesen
So lässt sich ein Feuerwerker bei jeder Inszenierung angeblich
mit einer der höchsten Kunstformen überhaupt ein.
Dies meint der deutsche Philosoph Theodor Wiesengrund Adorno,
wenn er sagt:
.....Feuerwerk ist die perfekteste Form der Kunst, da sich
das Bild im Moment der höchsten Vollendung dem Betrachter
wieder entzieht.......
Über diese Begriffsbestimmung dürfte sich wohl jeder
Feuerwerker freuen; entsteht doch durch den Abschuss einer Feuerwerksbombe
die perfekteste Kunstform?
Ob es sich aber bei Feuerwerk tatsächlich um Kunst handelt,
hängt von zahlreichen weiteren Kriterien ab.
Denn: ein Feuerwerk lebt nicht nur von verblüffenden Effekten
allein, sondern auch wesentlich davon, wieviele und welche markanten
Bilder der Zuschauer im Gedächtnis behält.
Je mehr solche Bilder in der Erinnerung reproduzierbar sind,
desto länger lebt das Feuerwerk. Und dies ist sicherlich
ein
Hauptanliegen eines jeden Feuerwerkers.